Eine gute Finanzierung in der Gründungsphase ist wichtig, um das eigene Unternehmen auf solide Beine zu stellen und darüber hinaus etwaigen Liquiditätsproblemen vorzubeugen. Gerade für Startups gilt die Finanzierung als heikles Thema. Es gibt zwar verschiedene Finanzierungslösungen, die für Startups infrage kommen. Doch viele Gründer scheuen die Hürden und steigern sich so sehr in ihre Produktentwicklung, dass die zukünftige Finanzierung völlig vernachlässigt wird. Etwa zwei Drittel der deutschen Startups überleben die ersten drei Geschäftsjahre nicht.
Die Scheiterquote der Gründerszene ist hoch. Häufig sind fehlende finanzielle Mittel der Grund, warum sich junge Unternehmen nicht auf dem Markt etablieren können, obwohl das Produkt gut bei der Zielgruppe ankommt. Es passiert rasch, gerade in der Gründungsphase in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Ist der Überblick über die Einnahmen und Ausgaben erst verloren gegangen, fällt es schwer, die Firma wieder in die richtige Bahn zu lenken.
Auch wenn alles in geordneten Bahnen verläuft, darf die Liquiditätsplanung des eigenen Startups nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist wichtig, Betriebe jeder Größe auf sichere Beine zu stellen, sodass sie auch über die Gründungsjahre hinaus erfolgreich auf dem Markt agieren können.
Welches Finanzierungsmodell am besten geeignet?
Für Startups gibt es verschiedene Finanzierungsmodelle, die alle Vor- und Nachteile haben. Nahezu alle Modelle erfordern zunächst einen soliden Businessplan. Wichtig für die korrekte Auswahl ist vor allem die finanzielle Expertise:
Company Building bleibt beliebtes Finanzierungsmittel
Bei den Finanzierungen für Startups steht Company Building bei den Empfehlungen der Finanzexperten meist an erster Stelle. Bereits in der Entstehungsphase sollten Gründer in der Tat an diese Finanzierungslösung denken. Das Company Building beruht auf dem Einstieg eines Investors in das Unternehmen. Der Investor beteiligt sich nicht nur mit seinem Kapital in dem gerade gegründeten Betrieb, sondern lässt hier auch sein Netzwerk und seine Erfahrung einfließen. Dadurch profitieren Gründer von dieser Finanzierungsidee mehrfach.
Es gibt aber auch eine erhebliche Schwachstelle. Die Gründer müssen beim Company Building wichtige Anteile ihres gerade gegründeten Unternehmens abgeben. Das kann vor allem mittelfristig schwierig sein. Darüber hinaus kann das Company Building nach den ersten Jahren zum Hindernis für andere Investoren werden, die von einem Einstieg absehen.
Förderbanken unterstützen Startups
Ist ein Startup auf Fremdmittel angewiesen, können diverse Förderbanken angesprochen werden. Bundesweit gibt es Förderbanken, die die jungen Unternehmen mit Förderkrediten unterstützen. Diese Finanzierungslösung eignet sich im Grunde für Startups jeder Größe und Branche. Die Gelder werden hier als Fördermittel ausgezahlt und müssen im Anschluss zu festgelegten Konditionen zurückgezahlt werden. Häufig fallen diese Konditionen sehr günstig für die Gründer aus. Doch wer Förderkredite nutzen möchte, muss sich im Klaren darüber sein, dass es nicht ganz leicht ist, an diese zu gelangen. Es müssen zahlreiche Unterlagen und Anträge eingereicht werden, um seinen Anteil aus dem Fördertopf zu erhalten. Mehr über das Thema Startup finanzieren durch Förderbanken finden Sie bei kredite.org.
Venture Capital genau abwägen
Durch die TV-Show “Die Höhle der Löwen” wurde das Venture Capital als Finanzierung für Gründer bekannt. In der Tat kann es sich hierbei um eine lohnenswerte Finanzierung handeln, die ein Startup an sich weiter wachsen lässt. Das Venture Capital kommt für Gründer infrage, die insgesamt schon recht gut aufgestellt sind und nun neues Kapital brauchen, um weiter zu wachsen.
Investoren, die über das Venture Capital in ein Unternehmen einsteigen, sind sogenannte Wagniskapitalgeber. Sie gehen mit der Bereitstellung der finanziellen Mittel ein beachtliches Risiko ein, verlangen dafür im Gegenzug aber auch wichtige Anteile. Die Anteile, die für den Finanzierungsdeal ausgehändigt werden müssen, sind dabei oftmals nicht gering.
Eine weitere Finanzierungslösung, die für Startups immer beliebter wird, sind die sogenannten Family Offices. Die Family Offices beruhen auf privaten Großanlegern, die in Unternehmen investieren möchten, dafür aber nicht unbedingt ein hohes Risiko eingehen möchten. Startups können hier von einer Hebelphase profitieren, zumal hinter den Family Offices oft eine beachtliche Finanzkraft steckt.
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