Eine neue nützliche Broschüre brachte das IHK-Forum Rhein-Main zu dem Thema Standortsuche im Ballungsraum Frankfurt heraus. Die Broschüre soll Unternehmern bei der richtigen Standortwahl helfen. Frankfurt, 12.11. 2014 – Die neun Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main haben mithilfe von einigen Sachverständigern, Maklern und Wirtschaftsförderern mühsam Ergebnisse gesammelt und ausgewertet. Diese haben sie anschließend in Form einer Broschüre zusammengestellt. Die Publikation besteht aus insgesamt 112 Seiten, und ist bei der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern zu haben. Sie trägt den Titel, „Die richtige Standortwahl: Gewerbemieten in Frankfurt Rhein-Main 2014“, der Herausgeber ist IHK-Forum Rhein-Main unter Redaktionsleitung von Martina Winkelmann.
Für wen ist die Publikation geeignet?
Diese Publikation ist in erster Linie an die Personengruppen gerichtet, die in Erwägung ziehen im Ballungsraum von und um Frankfurt ein neues Unternehmen zu errichten. Des Weiteren richtet sich dieses auch an diejenigen, die schon ein Unternehmen haben und nur ihren Standort wechseln oder ausbauen möchten. Frankfurt und seine dazugehörenden Regionen gehört seit Jahrzehnten zu den größten Wirtschaftsstandorten in ganz Europa und ist dementsprechend teuer, bezogen auf die Gewerbemieten.
Welche Erwartungen werden erfüllt?
Besagte Publikation bietet eine Vielzahl von Informationen, die bei einer Neuansiedlung oder Verlegung von Unternehmen in diese Region sehr hilfreich und nützlich sein können. Die Broschüre verfügt nicht nur über die aktuellen Mietpreise und Spannen von Immobilien für Büro- sowie Geschäftsgebäude, sondern auch über die für Logistik-, Hallen- und Produktionsflächen. Des Weiteren kann man sich einen detaillierten Überblick über Kaufkraft, kommunale Steuern, Arbeitsmärkte und der Bevölkerungsdichte in dem Bereich „Frankfurt Rhein-Main“ verschaffen. Die angegebenen Mietspannen und -Preise beziehen sich auf die Nettokaltmieten. Es wurden keine Nebenabsprachen bzgl. der Mietverträge mit Vermietern berücksichtigt.
Preisspannen sind Durchschnittswerte
Ein Unternehmer Keinen mit den in der Studie angegebenen Preisspannen sich sicherlich einen recht guten Überblick über die Preisentwicklung der Städte und der ländlichen Regionen im Rhein-Main-Gebiet verschaffen, bei einer Unternehmensgründung jedoch, muss gerade bei der Standortanalyse ein konkretes Angebot von einem Vermieter vorliegen, so dass der Unternehmer in seinem Konzept und Businessplan mit ganz konkreten Betriebsausgaben kalkulieren kann. An dieser Stelle hilft die Studie leider nicht weiter, hier kann nur ein Service wie immobilienscout24 beansprucht werden, der durch eine Suchfunktion und entsprechende Filtermöglichkeiten konkrete Gewerbeobjekte in ganz bestimmten Städten oder Stadtteilen offeriert.
Von Schnäppchen bis Wucher
Beispielhaft wurden Büroflächen in ländlichen Gegenden mit etwa 10.000 Einwohnern mit den Büroflächen in Frankfurt mit einer Bevölkerung von etwa 700.000 Einwohnern im entsprechenden Kammerbezirk verglichen. Verwundernswert war, dass in beiden Gebieten Büroflächen für 4,50 Euro (Land) bzw. 5,50 Euro (Frankfurt am Main) zu haben waren. Die Obergrenze bei der Vermietung von Büroflächen lag in Frankfurt am Main jedoch bei 38 Euro, während auf dem Land bei acht Euro die Grenze zu ziehen war.
Wesentlich gegensätzlicher sind die Gewerbemieten bei der Vermietung von Flächen für Einzelhändler in einer 1A Lage. Während auf dem Land 10 bis 15 Euro im Mietvertrag stehen, schlägt Frankfurt am Main richtig zu. Der Kammerbezirk meldet: 45 Euro bis 290 Euro sind für eine 1A Einzelhandelsfläche zu zahlen.
Standortanalyse jetzt durchführen!Ein Unternehmer sollte sich nicht auf eine Preisspanne bei der Größenordnung der Gewerbemiete verlassen. Bei der Unternehmensgründung oder bei der Expansion von Unternehmen ist eine fundierte Standortanalyse notwendig. Lesen Sie in einem Fallbeispiel vom Gründerlexikon, wie eine derartige Standortanalyse softwareunterstützt mit einem Online-Tool durchgeführt werden kann.
Wie kommt „k.A.“ zustande?
Sehr auffällig ist in der Studie die häufige Verwendung von „k.A.“ in einigen Kammerbezirken der IHK, was auf eine sehr nachlässige administrative und organisatorische Organisationen schließen lässt, wenn nicht einmal die Industrie- und Handelskammer in ihren eigenen Bezirken entsprechende Preiserhebungen durchführen kann. Da stellt sich die Frage, wo liegt das Problem bei der entsprechenden IHK, denn wenn diese keine Preiserhebung im eigenen Bezirk zustande bringt, wer soll es dann können?
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