In Anbetracht der Krise wurden mit den Konjunkturpaketen zahlreiche Maßnahmen vom Staat eingeleitet, um die Bürger zu entlasten. Insbesondere bei den Steuern hat der Bund eine Entlastung von 5,9 Milliarden Euro zugesagt, die bis 2010 entsteht. Doch wer sich die Zahlen genauer betrachtet, erkennt schnell, dass dem nicht so ist.
Das KBI hat überprüft, wie sich die Einkommen und die darauf entfallende Einkommenssteuer in den letzten 20 Jahren entwickelt haben. Dabei kam heraus, dass zum einen heimliche Steuererhöhungen entstanden sind, etwa durch den Solidaritätszuschlag. Zum anderen auch dadurch, dass Spitzen- und Eingangssteuersatz zwar gesenkt, die zugrunde liegenden Höhen der Einkommen jedoch ebenfalls gesenkt wurden.
Geringverdiener sind Gewinner
In den Untersuchungen des KBI stellte sich heraus, dass bei geringen Einkommen die höchsten Steuerentlastungen im Gegensatz zu 1990 entstanden waren. Wer 1990 noch 15.000 DM verdiente, erhält heute ein Einkommen von 12.118 Euro. Die Besteuerung hat sich dabei von 12,3 auf 6,0 Prozent gesenkt. Das ist eine Einsparung von über 50 Prozent.
Bei den mittleren bis gehobenen Einkommen, sieht es jedoch anders aus. Wer 80.000 DM 1990 verdiente, erhält heute laut der Studie 64.627 Euro. Dabei geht es um keine Entlastung. Die Besteuerung änderte sich von 27,5 auf 31,0 Prozent, also um ganze 3,5 Prozentpunkte, was einer Zusatzbelastung von 13 Prozent entspricht.
Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.