Eine aktuelle Studie entstand unter dem Namen „Paying Taxes 2010″. Durchgeführt von Weltbank und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers, die unter dem Kürzel PWC bekannt ist. Es ging darum, wie hoch die Steuerlast in den einzelnen europäischen Ländern ist und wie lange die Bearbeitung der Steuererklärung dauert.
Die Lage rund ums Mittelmeer
Italien ist der absolute Spitzenreiter: Hier werden 68,4 Prozent Steuern fällig, die Steuererklärung bedeutet einen Zeitaufwand von 334 Stunden. Das sind wesentlich mehr Arbeitsstunden als ein vollständiger Monat bei Vollzeitarbeit beinhaltet. In Spanien werden nur 56,9 Prozent Steuern gezahlt, der Arbeitsaufwand für die Steuererklärung liegt bei 213 Stunden. Auch Griechenland liegt etwas niedriger, die Steuerlast beträgt 47,4 Prozent, die Bearbeitungsdauer 224 Stunden. Sie ist höher als in Spanien. In Portugal sind trotz niedriger Steuern von 42,9 Prozent hohe bürokratische Hürden zu finden. Mit 328 Stunden Bearbeitungsdauer sind die Regelungen fast genauso komplex wie in Italien. Zypern kommt dagegen mit 28,8 Prozent Steuern und einer Bearbeitungszeit von 156 Stunden aus.
Die Lage in Mitteleuropa
In Frankreich werden stolze 65,8 Prozent Steuern fällig, die Bearbeitungszeit beträgt jedoch nur 132 Stunden. Hier sind die komplexen Regelungen recht stark vereinfacht worden. In Belgien benötigt man bereits 156 Stunden und zahlt 57,3 Prozent Steuern. Auch in Österreich steigt der Aufwand für die Bearbeitung auf 170 Stunden und der Steuersatz liegt bei 55,5 Prozent. In Deutschland haben wir mit „nur“ 44,9 Prozent Steuern einen sehr hohen Aufwand von 196 Stunden. Der absolute Spitzenreiter ist Luxemburg mit gerade einmal 59 Stunden Bearbeitungsdauer und 20,9 Prozent Steuern. Niedriger liegt kein anderes europäisches Land.
Quelle: Pro Firma 01+02/2010, S. 40
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