Möchten Sie sich für ein Fernstudium bewerben, sollten Sie sich zunächst mit den Kosten, die auf Sie zukommen werden, beschäftigen. Diese sind von verschiedenen Faktoren abhängig: Zum einen zählen Dauer und Art des Fernstudiums sowie eventuelle Auslandsseminare zu diesen Faktoren. Auch Präsenztermine und die Betreuungsintensivität durch verschiedene Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter spielen eine Rolle bei der Kosten-Zusammensetzung. So sind beispielsweise akademische Fernstudiengänge meist teurer als institutsinterne Abschlüsse.
Durchschnittliche Kosten eines Fernstudiums nach Studiengang
Die individuellen Fernstudium-Kosten sind in der Preisspanne breit gefächert. Ein Fernlehrgang an einer staatlichen Universität zu absolvieren, wird Sie in der Regel zwischen 100 Euro bis 300 Euro kosten. Insgesamt liegen die Gesamtkosten für einen Bachelor- oder Masterstudiengang an einer Fern-Uni meist zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Allerdings können Sie sich auch für besonders günstige Bachelor-Studiengänge bewerben, welche bereits ab 2.000 Euro angeboten werden.
Ein MBA Anbieter ist im Gegensatz dazu je nach Anbieter deutlich kostenintensiver: Hier beginnen die Kosten in der Regel ab 10.000 Euro und können bis auf 75.000 Euro steigen.
Kostenzusammensetzung eines Fernstudiums
Der größte Teil der Kosten für ein Fernstudium wird durch die vom jeweiligen Anbieter erhobenen Gebühren des Studiums veranschlagt. Die Höhe dieser Studiengebühren ergibt sich aus den Leistungen, die im Fernstudium abgedeckt werden. Im Allgemeinen sind folgende Leistungen in den Gebühren enthalten:
- Studienunterlagen: Skripte, Lehrbriefe und andere Dokumente, die während der Online-Vorlesungen geteilt werden
- Betreuung durch einen Tutor, der Ihnen bei Fragen und Schwierigkeiten zur Seite steht
- Studierendensekreteriat
- Korrektur von Einsendeaufgaben
- Zugang zu Online-Plattformen
- Präsenzseminare bzw. Auslandsveranstaltungen
Weitere Kosten im Verlauf des Fernstudiums
In der Regel decken die Studiengebühren wie bei einem normalen Studium die Kosten für das Fernstudium zum größten Anteil ab. Einige Studiengänge erheben allerdings Leistungen, welche nicht in den Gebühren enthalten sind und verpflichten den Studierenden, für diese Leistungen ebenfalls aufzukommen:
- Prüfungsgebühren
- Gebühren für die Abschlussarbeit
- Gebühren für freiwillige Präsenzseminare
- Kosten für freiwillige Auslandsveranstaltungen
- Reise- und Verpflegungskosten (auf dem Weg zu Präsenzveranstaltungen)
- Studierendenbeiträge
Neben diesen Leistungen können auch Kosten für Druck- und Kopiererzeugnisse, zusätzliche Fachliteratur sowie Extra-Materialien je nach Studiengang auf Sie zukommen. Haben Sie sich zum Beispiel in ein Fernstudium in der Malerei oder Fotografie eingeschrieben, benötigen Sie entsprechende Materialien und Hilfsmittel wie eine Kamera, Farben oder Leinwände.
Die Institutswahl als entscheidender Faktor
Auch die Wahl des Instituts spielt eine tragende Rolle bei der Kosten-Aufstellung: Staatliche Hochschulen bieten oft günstigere Fernstudiengänge an als private Anbieter. Meistens können Letztere allerdings den Studierenden eine intensivere Betreuung und häufig auch einen besseren Service anbieten. Auch die Regelstudienzeit kann die Preise beeinflussen:
Je länger die Regelstudienzeit ausfällt, desto höher sind oftmals die monatlichen Kosten bzw. Studiengebühren.
Dennoch haben Sie bei beinahe allen Anbietern die Möglichkeit, Ihre Studienzeit für das Fernstudium auch ohne weitere Kosten zu verlängern. Dies hängt jedoch davon ab, wie lange die Regelstudienzeit für den jeweiligen Studiengang angesetzt wurde.
Gut zu Wissen: Weiterbildende Studiengänge, so zum Beispiel der Master of Business Adminsitration (MBA) sind kostenaufwändiger als ein Erststudium, welches mit einem regulären Bachelor abgeschlossen wird. Nicht-akademische Fernlehrgänge, die ohne Titel abschließen, sind zudem meist die günstige Option. Das Abschließen eines Staatsexamens kann in der Regel nicht an Fernuniversitäten abgeschlossen werden.
Teures Fernstudium oder kostengünstiges Fernstudium?
Pauschal kann die Frage, ob ein teures Fernstudium gleichzeitig für eine höhere Qualität steht, nicht beantwortet werden. Denn nur weil ein Fernstudium mit mehr Kosten verbunden ist, ist es nicht automaisch besser als ein günstigeres Studium. Oft zahlen Sie bei renommierten bzw. namenhaften Instituten höhere Studiengebühren als bei unbekannten Instituten, ohne dass dieser Faktor zwangsläufig etwas über die Qualität des Fernstudiums aussagt.
Wichtig für einen Vergleich: Möchten Sie die Qualität des Studiums einschätzen, sollten Sie nicht die Kosten, sondern allein die Leistungen und Inhalte in Augenschein nehmen und mehrere Anbieter miteinander vergleichen.
Besonders durch den Vergleich verschiedener Anbieter von Fernlehrgängen sowie durch Bewertungen durch andere Studierende bzw. Absolventen erhalten Sie darüber Aufschluss, wie das Preis-Leistungs-Verhältnis der jeweiligen Institution einzuschätzen ist. Prüfen Sie besonders diejenigen Anbieter, bei denen die Studienkosten weit unter dem Durchschnitt liegen, kritisch.
Bedenken Sie auch, dass Sie mit der Wahl eines Fernstudiums in Ihr eigenes Humankapital und in Ihre Zukunft investieren – hier sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Übrigens, das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt berufstätige Interessenten mit dem sogenannten Aufstiegsstipendium.
Fazit: Das kostet ein Fernstudium
Im Allgemeinen gilt: Das Fernstudium darf so viel kosten, wie Sie persönlich bereit sind, für die bestimmten Leistungen zu bezahlen. Seien Sie sich im Vorfeld im Klaren, was Sie von Ihrem Fernstudium erwarten. Sind Sie ein Einzelkämpfer oder benötigen Sie eine intensive Betreuung? Brauchen Sie nur einen kurzen Einblick in ein bestimmtes Gebiete oder wünschen Sie es, tiefer in ein Thema eintauchen zu können? Streben Sie es an, einen akademischen Grad zu erwerben? Legen Sie wert auf Präsenzveranstaltungen oder wollen Sie ausschließlich Online lernen?
Zur Vorbereitung stellen Sie sich diese und ähnliche Fragen, die die Kosten Ihres Fernstudiums beeinflussen können. Seien Sie skeptisch bei zu günstigen oder zu teuren Angeboten. Prüfen Sie die einzelnen Institute kritisch und bedenken Sie, ob Sie wirklich das für Ihr Geld bekommen, was Sie wünschen!
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