Der Verbrauch von Plastiktüten soll in der EU gesenkt werden. Das Ziel ist, den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bis 2025 von aktuell 76[1]auf 40 Tüten zu senken. Unternehmen sind direkt von dieser Entwicklung betroffen, da sich ihre Betriebsausgaben verändern & womöglich Mehrkosten für umweltfreundlichere Verpackungen auf sie zukommen. Brüssel, 15. Juli 2016 – Die Europäische Union hat der Plastiktüte den Kampf angesagt. Innerhalb von zwei Jahren sollen acht von zehn Tragetaschen aus Kunststoff kostenpflichtig sein. Mit dem Verbot für kostenlose Plastiktüten kann sich jeder zweite Bürger (53 Prozent) anfreunden[2]. Bereits jetzt nutzt in Deutschland fast jeder Dritte (31 Prozent) einen Stoffbeutel und jeder Fünfte (19 Prozent) einen Einkaufskorb[3].
Das Verbot kostenloser Plastiktüten wird für Unternehmen zahlreiche Veränderungen mit sich bringen. Einerseits müssen Firmen prüfen, wie sich ihre Betriebsausgaben für die Tüten aus Plastik ändern. Auf der anderen Seite haben sie die Aufgabe, nach Alternativen zu suchen, die sie Kunden anstelle oder zusätzlich zur Plastiktüte offerieren können. Diese neuen Tragetaschen werden verständlicherweise Mehrkosten generieren, die Unternehmen kalkulieren müssen.
Verpackungsmaterialien früher und heute
Hinter dem kommenden Verbot für kostenlose Plastiktüten steckt in erster Linie die wachsende Müllentwicklung, mit der immer mehr Länder zu kämpfen haben. Ein Rückblick auf die letzten 30 Jahre zeigt, dass die Müllentwicklung mit dem veränderten Einkaufsverhalten zusammenhängt.
Früher wurde Ware in erster Linie lose verkauft. Verbraucher mussten Körbe oder andere Behältnisse mitbringen und diese zum Einkaufen verwenden. Bestimmte Waren wie Fleisch wurden aus hygienischen Gründen in Papier eingewickelt.
Inzwischen hat die Verpackung mehrere Funktion und muss neue Herausforderungen meistern. Die Transportwege sind länger, die Lagerdauer größer. Gleichzeitig hat die Verpackung die Aufgabe, Waren zu schützen. Sie dient auch als Werbemittel und soll den Verbraucher zum Kauf animieren.
Der wachsende Bedarf an Verpackungen hat auch einen Nachteil: Jedes Jahr fallen rund 17 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an[4]. Glas wird immer seltener verwendet, dafür kommen Kunststoff sowie Papier, Pappe und Karton häufiger zum Einsatz.
Der Kampf gegen Verpackungsabfälle beginnt bereits bei der Produktion. Eine Lösung sind umweltfreundliche Lebensmittelverpackungen von SÜDPACK. Das Unternehmen setzt sich für Nachhaltigkeit ein, indem ein nach DIN EN ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem aktiv ist. Weiterhin hat SÜDPACK spezielle Maßnahmen wie die systematische Abfalltrennung etabliert und bevorzugt schonende, sparsame Verfahren.
Moderne Verpackungsmaterialien sind umweltfreundlich
Viele Unternehmen legen einen großen Wert auf den optischen Eindruck, der beim Point-of-Sale zum Erfolg führen soll. In Zukunft wird der Fokus jedoch auf das Thema Nachhaltigkeit wechseln, wie eine Studie[5] zeigt: 2012 war das Thema Nachhaltigkeit für jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) von Bedeutung. 2022 soll der Anteil auf 53 Prozent ansteigen und zieht damit an der Produkt- und Lebensmittelsicherheit vorbei.
Bei der Umweltfreundlichkeit der Verpackungen liegt der Fokus aktuell zu stark auf der Verpackung selbst. Dabei spielt auch eine Rolle, was hinter den Kulissen – also der Produktion – geschieht. In diesem Bereich zeigen Unternehmen wie SÜDPACK, dass bereits bei der Herstellung von Verpackungen nachhaltig gearbeitet werden kann.
Unternehmer machen sich verständlicherweise Gedanken über die Kosten für nachhaltige Verpackungsmaterialien. Sie müssen die Entscheidung treffen, ob sie die Mehrkosten
- ohne Weiteres tragen,
- durch Prozessoptimierungen an einer anderen Stelle sparen oder
- die Kosten an den Kunden abgeben.
Letzteres ist die simpelste Entscheidung – aus finanzieller Sicht zumindest. Es stellt sich lediglich die Frage, wie groß die Bereitschaft bei Verbrauchern ist, mehr für nachhaltige Verpackungen zu zahlen.
Durch eine Prozessoptimierung die Verpackungskosten absorbieren
Für Unternehmen, die die Kosten für nachhaltige Verpackungen nicht (oder nicht komplett) an ihre Kunden abgeben möchten, gibt es eine Alternative: Sie optimieren ihre Prozesse und gleichen auf diese Weise die Mehrkosten aus.
Der erste Schritt sollte die Verpackungsoptimierung sein. Im Rahmen einer Prozessanalyse wird geprüft, wie groß die Beschaffungs- und Herstellungskosten sind. Diese sind machen im Regelfall einen Bruchteil der Gesamtkosten aus. Der größte Teil entfällt auf die Prozesskosten: Versand, Logistik, Verarbeitung, et cetera. Dort müssen Unternehmen mithilfe von Analysen Lösungen finden, um die Kosten zu senken.
Durch die Prozessoptimierung werden nicht nur die Kosten des Unternehmens gesenkt. Im Idealfall entlasten die optimierten Prozesse die Mitarbeiter, Geschäftspartner und Umwelt. Durch die Ersparnisse können Unternehmen die Mehrkosten für nachhaltige Verpackungen absorbieren, sodass es nicht nötig ist, sie an den Kunden weiterzugeben.
- Quelle: Umweltbundesamt
- Quelle: YouGov
- myMarktforschung.de; Studie: Plastiktüten in Deutschland. Eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Deutschen zur Verwendung von Plastiktüten und Einstellung zu einer Plastiktüten-Gebühr, Seite 4; 2015
- Quelle: Umweltbundesamt
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