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Umweltmanagement in Unternehmen – nicht nur für die Umwelt vorteilhaft

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 12. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

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Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel – Dies sind nur drei Beispiele, die aktuell immer wieder in den Medien diskutiert werden. Geht es um Umweltthemen sind immer auch Unternehmen betroffen. Steigende Kosten für Energie und Rohstoffe, neue rechtliche Regelungen oder auch das sich verändernde Konsumverhalten zwingen Unternehmen, umzudenken und Umweltmanagement in ihren Unternehmen zu einem zentralen Thema zu machen. Doch bietet das Umweltmanagement den Unternehmen über den Umweltschutz hinaus auch viele Vorteile, was nachhaltig näher erläutert werden soll.

Definition Umweltmanagement

Unter Umweltmanagement wird ein Teilbereich einer Organisation, etwa eines Unternehmens, bezeichnet, welcher sich mit betrieblichen und behördlichen Interessen der Umwelt- und der Umweltschutzbelange beschäftigt. Umweltökonomie besetzt heute ein eigenes Lehr- und Forschungsgebiet innerhalb der Wirtschaftswissenschaften.

Umweltmanagement in Unternehmen

green business konzept
Viele Unternehmen investieren heute in Umweltmanagementsysteme

Unternehmen sind heute mehr denn je in der Pflicht, sich mit dem Themen Umwelt und Umweltschutz auseinander zu setzen. Nicht nur im Sinne der Umwelt, auch im Sinne des eigenen Unternehmens.

Welche Faktoren beeinflussen das Umweltmanagement von Unternehmen?

Unternehmen sind in zweierlei Hinsicht von den Umweltentwicklungen betroffen, so der Artikel „Umweltmanagement“. Eine subjektive Abhängigkeit von der Umwelt bezieht sich darauf, dass Veränderungen der Umwelt die Quantität und Qualität der Produktionsfaktoren eines Unternehmens beeinflussen. Teils hat das Unternehmen selbst unmittelbaren Einfluss darauf, wie zum Beispiel ein Fischereibetrieb, der seine eigenen Fanggründe überfischt und sich somit die Umsatzgrundlage nimmt, teils handelt es sich um eine globale Entwicklung, wie die immer weiter voranschreitende Ölknappheit. statistik umweltmanagement

Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen ihre Ressourceneffizienz verbessern möchten.

Eine objektive Abhängigkeit ist gemeint, wenn sich rechtliche Regelungen, wie beispielsweise das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz, auf die Unternehmensproduktion auswirken. Es gibt jedoch weitere Faktoren, die Einfluss auf das Umweltmanagement in Unternehmen haben. Diese sind:

  • Zunehmender öffentlicher Druck: Findet ein Umdenken in der Bevölkerung statt, muss das Unternehmen entsprechend darauf reagieren, um sein Image nicht zu schädigen. Dabei können zum Beispiel umweltfreundliche Produktionsprozesse eine wichtige Rolle spielen, genau wie öffentliches Engagement des Unternehmens für den Umweltschutz.
  • Steigende Versicherungsbeiträge: Versicherungen berücksichtigen Umwelteinflüsse und bewerten diese entsprechend. Mögliche erhöhte Risiken wirken sich auf die Höhe der zu zahlenden Versicherungsbeiträge aus.

Umdenken der eigenen Kunden: Verändern sich die Bedürfnisse der Käuferschaft, muss das Unternehmen entsprechend darauf antworten und dem Wunsch der Kunden entgegenkommen, um sie nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Ein Beispiel dafür ist, dass immer mehr Menschen, sei es aus Kostengründen oder zum Schutz der Umwelt, Wert auf Elektrogeräte mit einer guten Energieeffizienzklasse legen und dementsprechend Herstellerpassende Produkte entwickeln und verkaufen.

Gute Gründe für den Einsatz von Umweltmanagementsystemen

Unternehmen sind wichtige Partner für die Kommunen, wenn es darum geht, Ziele im Sinne des Klimaschutzes beziehungsweise der effizienten Nutzung von Energie zu erreichen. Umweltmanagementsysteme haben sich im effizienten Umgang mit Energie in Unternehmen als sehr effektiv erwiesen. Das Umweltmanagementsystem ist dabei ein Teil des übergreifenden Managementsystems. Zuständig ist das Umweltmanagementsystem für die Organisation, die Zuständigkeit, die Verhaltensweisen und Verfahren sowie die Mittel und Abläufe, welche Einfluss auf die Umsetzung und Durchführung der Umweltpolitik nehmen. Ziele und Programme der Umweltpolitik sind dabei genauso Inhalt des Umweltmanagementsystems, wie die Dokumentation des Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfungen. Häufig betrachten Unternehmen das Umweltmanagement als reinen Kostenfaktor. Dabei erlaubt es den Unternehmen auch Kosten einzusparen und die eigene Produktivität zu steigern. Anbei werden fünf gute Gründe beleuchtet, warum der Einsatz von Umweltmanagementsystemen für Unternehmen von Vorteil ist.

Kosten einsparen

Die steigenden Energiekosten schmälern den Gewinn eines Unternehmens. Dabei ist in fast allen Unternehmen das Potential zu Energieeinsparungen vorhanden. So können, durch die Einführung eines Umweltmanagementsystems, rund zehn Prozent an Energie eingespart werden und das kurzfristig. Dies funktioniert vor allem, wenn systematisch Schwachstellen in der Energienutzung aufgespürt und durch den Einsatz einfacher Mittel behoben werden können. Um langfristig Kosten einzusparen, lohnt sich die Investition in energieeffiziente Technologien. Die Erneuerung der Druckluft- und Pumpsysteme, aber auch Luft-, Kälte- und Fördertechnik amortisieren sich häufig schon nach zwei Jahren und bieten den Unternehmen dann die Möglichkeit, zwischen fünf und 50 Prozent ihrer Energieausgaben für Strom einzusparen.

Umwelt schützen

Umweltschutz mit Altpapier und Recycling
Umweltmanagementsysteme tragen zum Schutz der Umwelt bei

Der Klimawandel zieht eine Reihe von Naturkatastrophen nach sich. Schon heute sind Dürreperioden oder Überschwemmungen keine Seltenheit und wie sich der Klimawandel in Zukunft auf den Lebensraum Erde auswirken wird, kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gesagt werden. Prognosen von Experten jedoch zeichnen ein meist düsteres Bild der zukünftigen Entwicklungen. Zwar ist der Klimawandel ein globales Phänomen, der Schutz des Klimas aber auch eine regionale Aufgabe. So sind nicht nur private Haushalte in der Pflicht, sondern vor allem mit dem enormen Energieverbrauch der Unternehmen geht auch eine große Verantwortung einher. Es gibt bereits viele Unternehmen, die diese Verantwortung ernst nehmen und in der Öffentlichkeit kommunizieren. So weist beispielsweise der Raab-Verlag darauf hin, wie sinnvoll klimaneutrales Drucken für die Umwelt ist. Zudem geht der Artikel auch auf die Vorteile ein, welche klimaneutrales Drucken für den Menschen und die Wirtschaft bringen. So sind Arbeitssicherheit und mittel- und langfristige Bewirtschaftungspläne nur zwei Teilaspekte, die in der Auflistung genannt werden. Der komplette Artikel kann unter https://www.raab-verlag.de/umweltschutz/ eingesehen werden.

Nachhaltig wirtschaften

Wer sich langfristig erfolgreich am Markt behaupten will, muss nachhaltig wirtschaften. Ressourcenknappheit ist ein brandaktuelles Thema und seine Aktualität wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, da sich die Ressourcen immer weiter verringern. Unternehmen, die nicht in neue und innovative Technologien investieren, werden langfristig immer unwirtschaftlicher und haben somit keine Zukunft auf einem Markt, der ständiger Weiterentwicklung unterworfen ist. Um das Fortbestehen eines Unternehmens zu sichern, sind also Investitionen in ein effizientes Umweltmanagement, neue Energiekonzepte und innovative Energietechnologien unverzichtbar.

Image verbessern

Das Image eines Unternehmens kann sich sehr stark auf seinen Umsatz und seine Marktposition auswirken. Die Außendarstellung muss dabei jedoch zu jedem Zeitpunkt glaubhaft sein. Verfügt ein Unternehmen über die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 macht es somit glaubhaft deutlich, dass es energetisch sinnvoll wirtschaftet und somit seinen Teil zum Schutz der Umwelt beiträgt. Nähere Informationen zu dieser Zertifizierung sind auf der entsprechenden Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu finden. Die Anforderungen an Umweltmanagementsystem sind in der Umweltmanagementnorm ISO 14001 festgelegt. Ökologische Anforderungen wie beispielsweise CO2 Emissionen werden vor allem in Europa zudem immer mehr bei öffentlichen Ausschreibungen berücksichtigt.

Vorteile des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ermöglicht es energieintensiven Unternehmen seit 2009, Vorteile aus einer kostensenkenden Ausgleichregelung zu ziehen und sich beispielsweise steuerliche Vorteile zu sichern. Vorraussetzung dafür ist allerdings die vorherige Investition in ein Umweltmanagementsystem.

Tipp: Hier erhalten landwirtschaftliche Unternehmer fundierte Analysen und Strategieempfehlungen zu Themen wie Betriebsführung, Kooperationen und Bilanzierung.

Das Verhalten der Mitarbeiter – Umweltmanagement jedes Einzelnen

Natürlich ist das nachhaltige Umweltmanagement eines Unternehmens entscheidend, um sich langfristig erfolgreich am Markt zu behaupten, doch auch im Kleinen muss ein Umdenken stattfinden. So sollten auch die Mitarbeiter eines Unternehmens stets im Sinne eines nachhaltigen Umweltmanagements handeln. Wie dies im Einzelnen aussehen kann, zeigen nachfolgende Beispiele:

  • Reduzierung des Papierverbrauchs: Damit der Papierverbrauch in Unternehmen gesenkt werden kann, ist es ratsam, auf eRechnungen und eDokumente umzusteigen. Wird gedruckt, sollten möglichst beide Seiten des Papiers genutzt werden. Fehldrucke sollten als Schmierpapier Verwendung finden, sofern darauf keine vertraulichen Informationen stehen.
  • Verwendung von Recyclingpapier: Wer Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier nutzt, schont damit die wertvolle Ressource Holz und trägt zum Erhalt der Wälder bei. Jedoch nutzen viele Firmen, vor allem für geschäftliche Dokumente, ungern Recyclingpapier, da dies nicht so strahlend weiß ist, wie herkömmliches Papier. Hier sollte langfristig ein Umdenken stattfinden.
Altpapierrecycling, das Wort Altpapier auf einer Zeitung geschrieben
Die Verwendung von Altpapier trägt zum Schutz der Wälder bei
  • Akkurate Mülltrennung: Um eine akkurate Mülltrennung zu ermöglichen, müssen entsprechende Abfallboxen bereitstehen, die von den Mitarbeitern jederzeit genutzt werden können. Sondermüll, wie Energiesparlampen oder Batterien sollten zudem immer entsprechend der jeweiligen Vorgaben entsorgt werden und keinesfalls im Restmüll landen.
  • Standby-Modus vermeiden: Auch im Standby-Modus verbrauchen Geräte Strom. Natürlich kann nicht jedes Gerät in einem Unternehmen über Nacht ausgeschaltet werden. Gerade in Büroräumen, in denen viele Computer stehen, lohnt es sich jedoch, in Mehrfachsteckerleisten, die über einen An- und Ausschaltknopf verfügen, zu investieren. Diese Steckerleisten sind sehr günstig und ermöglichen es, dem letzten Mitarbeiter, der das Büro verlässt, mit einem Klick, mehrere Geräte gleichzeitig vom Netz zu nehmen. Genauso einfach lassen sich die Geräte am nächsten Morgen auch wieder einschalten.
  • Energieverwaltung der Computer nutzen: Über die Betriebssysteme der Computer kann deren Energieverwaltung gesteuert werden. So schaltet sich beispielsweise der Monitor nach einer bestimmten Zeit selber aus, wenn er nicht genutzt wird. Auf diese Weise kann mehr Energie eingespart werden, als dies bei einem Bildschirmschoner der Fall ist.
  • Rechnerleistung reduzieren: Die IT kann einzelne Arbeitsplatzrechner auf ein System mit Zentralrechner und Terminal-Arbeitsplätzen umstellen. Dadurch kann die Rechnerleistung reduziert und somit die Freisetzung von Wärme verringert werden.
  • Laptops statt PCs nutzen: Im Büro sollten nach Möglichkeit vor allem Laptops genutzt werden. Ein Laptop verbraucht rund ein Drittel weniger Strom als ein PC. Zudem bieten Laptops den Vorteil, dass sie handlicher und somit mobil einsetzbar sind.
  • Gemeinsame Nutzung von Geräten durch mehrere Mitarbeiter: Nicht jeder Mitarbeiter braucht seinen eigenen Drucker oder Scanner. Nutzen mehrere Mitarbeiter ein gemeinschaftliches Gerät spart dies Kosten bei der Anschaffung und reduziert zudem den Energieverbrauch.
  • Bei Neuanschaffungen auf Umweltsiegel achten: Verschiedene Siegel geben an, dass Produkte unter Einhaltung der Umweltrichtlinien hergestellt wurden. Diese sind zum Beispiel „Der blaue Engel“, „FSC“ oder „ÖkoControl“. Auf der Website der Bundesregierung können weitere Beispiele für Umweltsiegel eingesehen werden.
  • Stoßlüften statt gekippte Fenster: Wird im Winter in Büroräumen geheizt, ist es effektiver, durch Stoßlüften für eine angemessene Frischluftzufuhr zu sorgen. Werden die Fenster hingegen nur gekippt und lassen so kontinuierlich nur kleine Mengen kalter Luft in die Räume, findet kein ausreichender Luftaustausch statt und die Wände und Möbelstücke kühlen stark aus. Die Heizung benötigt anschließend mehr Energie, um die Räumlichkeiten wieder auf Temperatur zu bringen.
  • Dienstreisen durch Telefon – und Videokonferenzen ersetzen: Heute ist es möglich, Konferenzen per Telefon oder sogar, mittels moderner Software, durch Live-Videoübertragung abzuhalten. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern kommt auch der Umwelt zu Gute, da der Energieverbrauch, welcher durch den Transport von Personen beispielsweise mit dem PKW oder dem Flugzeug erfolgen würde, wegfällt.

Fazit

In Hinblick auf den Erhalt unseres Planeten ist es unumgänglich, dass Untenehmen energieeffizient wirtschaften und zum Umweltschutz beitragen. Dabei ist Umweltmanagement nicht ausschließlich ein zusätzlicher Kostenfaktor, wie bis heute einige Unternehmen fürchten. Im Gegenteil, es können Kosten eingespart werden, das Unternehmensimage erfährt eine Aufwertung und die Umwelt wird gleichzeitig geschont. Zudem sollten Unternehmen immer langfristig denken. Nur wer nachhaltig wirtschaftet, kann sich in Zeiten der steigenden Ressourcenknappheit dauerhaft am Markt behaupten. Zu guter Letzt ist es auch die Aufgabe der einzelnen Mitarbeiter eines Unternehmens ökologisch zu handeln und vorausschauend und im Sinne der Umwelt zu wirtschaften.

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Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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