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Verrückte Betriebsausgaben im August

Von Lars E.

Letzte Aktualisierung am: 19. April 2022

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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Und wieder ist mehr als zwei Monate vorrüber, seit wir am 28.07.2009 das letzte mal die lustigsten, kuriosesten und auch skurrilsten Betriebsausgaben veröffentlicht haben. Auch dieses Mal war der häufigste Fehler die Rechtschreibung, welcher dazu geführt hat, dass Eingaben im Lexikon, im Forum oder im Blog nicht gefunden wurden. Und wie immer: Die Reihenfolge des Rankings ist nicht gewertet und stellt keine Priorität dar, die Wörter wurden willkürlich nach Kuriosität ausgewählt.

Suchstatistik für August

In Monat August wurden und insgesamt 326 Suchanfragen per E-Mail weitergeleitet, welche aus verschiedenen Gründen zu keinem Ergebnis im Lexikon geführt haben.

Unsere Auswahl für August und September

  1. Bei den Begriffen Verkauf, Maschinenverkauf, firmen lizenz verkauf, verkauf pkw, verkauf wertpapiere, verkauf nach Italien, Liquidationserlös, Verrechnung Erlöse, verwertungserlöse, Umsatzerlöskonto, innergemeinschaftlicher erlös, Umsatzsteuererlöse, Rückstellungen für Erlöse, erlöse aus altem jahr, Provisionserlöse, Anlagenverkauf, Einnahmen, Mieteinnahmen, Verkaufserlöse, Einnahmebeleg (ist eine Rechnung), Betriebseinnahmen (besser Betriebseinnahme) handelt es sich nicht um Betriebsausgaben, daher werde diese Begriffe nicht im Lexikon der Betriebsausgaben aufgenommen.
  2. Die Einnahmen/Überschussrechung, einnahmen-/überschussrechung auch Einnahmen/Überschußregelung oder Einnahmen/Überschuss Rechnung hat im Lexikon nichts zu suchen.
  3. kleingewerbetreibender
  4. 10 euro geschenke – hier meint sicher jemand Geschenke an Arbeitnehmer oder aber Geschenke an Geschäftsfreunde
  5. Gewerksschaft – komisch, Unternehmer wollen Gewerkschaftsbeiträge oder Mitgliedsbeiträge zur Gewerkschaft absetzen. Das passt irgendwie nicht zusammen.
  6. resekosteni – hier meint wohl ein Italiener die Reisekosten.
  7. angebort – Angebot oder angebohrt? Das sind beides keine Betriebsausgaben.
  8. nutzungseinlage – einer Privateinlage, was hier wohl gemeint war, ist ebenso keine Betriebsausgabe, sondern lediglich das Verschieben von privaten Vermögen in das Betriebsvermögen. Der Gewinn der Unternehmungen wird dadurch nicht beeinflusst, lediglich das Eigenkapital der Firma.
  9. aufstellung der halbfertigen arbeiten – was meint dieser Ratsuchende wohl? halb fertige Arbeiten kommen vorwiegend bei bilanzierenden Unternehmen vor und werden daher in der Bilanz in der Aktiva ausgewiesen. Haben also nichts mit Betriebsausgaben im Sinne unseres Lexikons zu tun. Hier sollte man besser einen Steuerberater fragen.
  10. fahrtkosten privater pkw – sagt der Name schon, diese Kosten sind privat. Sie können nur als Reisekosten pauschal mit 0,30 € je gefahrenen Kilometer als Betriebsausgabe abgerechnet werden.
  11. Erholungsaufwendung und Erholungstherapie – sagt eigentlich der Name schon, dass es Erholung und Urlaub privat veranlasst ist. Also keine Betriebsausgabe.
  12. Unterschied zwischen Bewirtschaftungskosten und Betriebsausgaben – einige Leute erwarten sogar, dass unsere Suchfunktionen die Frage direkt beantwortet.
  13. Rehabilitation – medizinische Rehabilitation oder auch eine soziale keinen unter Umständen Betriebsausgabe sein oder auch nicht. Das möchten wir hier nicht klären, das sollte die Arbeit eines Steuerberaters oder der Gerichte sein. Dazu sind einfach zu wenige Informationen bekannt. Vielleicht kann man auch unser Forum nutzen, Steuerberater Kexel wird sicher eine brauchbare Antwort schreiben.
  14. abschreibungsbeginn – Der Beginn der Abschreibung ist in der Regel das Datum der Anschaffung des Wirtschaftsgutes. Lesen Sie dazu unseren Artikel: Was Sie über Abschreibungen wissen sollten.
  15. aufenthaltskosten
  16. krankenfahrt – keine Betriebsausgaben, da privat veranlasst. Als Reisekosten für außergewöhnliche Belastungen in der privaten Einkommensteuererklärung ansetzbar.
  17. kaltes buffet – hier könnten Bewirtungskosten gemeint sein.
  18. ansparungAnsparabschreibung, die es aber nicht mehr, das heißt nun Investitionsabzugsbetrag
  19. Kopie ausreichend – ?!?, was ist hier wohl gemeint? Vielleicht meint er jemand die Kopie einer Rechnung. Ich würde mir immer das Original aufbewahren.
  20. Zahnersatz und Mittagessen – alles privat.
  21. rundfunkgebühr im firmenwagen – einfach mal nach GEZ oder Rundfunkgebühren suchen.
  22. Design-Entwicklung, Entwicklung Logo, Entwurf Briefkopflogo, Briefkopferstellung – das fällt alles unter die Kategorie Werbekosten.
  23. bildungsurlaub – entweder Urlaub oder Bildung? Eine Mischung daraus gibt mit Sicherheitsprobleme beim Finanzamt. Steuerberater befragen, mit dem den Einzelfall im Detail besprechen. Weiterbildung und Fortbildung ist selbstverständlich abzugsfähig. Die Voraussetzungen sind jedoch eng geknüpft, da hier gern mit privaten Veranstaltungen kombiniert wird.
  24. flügel – wird hier das Klavier oder etwa das Flugzeug als betrieblich abzusetzendes Verkehrsmittel gemeint? Wir werden´s nie erfahren.
  25. anlastung – ich leider nicht. Vielleicht ist die Anrechnung gemeint. Aber selbst dieser Begriff ist so allgemein gefasst, dass man im Rahmen des Lexikons der Betriebsausgaben nicht wissen kann, was der suchende wirklich möchte.
  26. nettolohn selbstständige – ein Trugschluss, selbstständige bekommen kein Gehalt oder ein Nettolohn. Sie erwirtschaften einen Gewinn und der muss versteuert werden. Der Unternehmer lebt von den regelmäßigen Privatentnahmen, die jedoch nicht den Gewinn mindern.
  27. KUK – ?!? – Ich kenne nur KiK
  28. originalrechnung nicht angekommen – dann bitte diese nocheinmal anfordern.
  29. Verwaltungsrat – kann man glaub ich nicht absetzen, sondern nur wählen.
  30. baby – kann und sollte man nicht absetzen, da es die Zukunft unserer Nation ist.
  31. zechprelle – sehr schönes altes Wort. Wenn mich nicht alles täuscht, ist damit jemand gemeint, der eine Rechnung nicht bezahlt. Der Rechnungssteller hat dann eine Forderung. Bei nicht bilanzierenden Unternehmen gibt es jedoch keine Forderungen die irgendwo ausgewiesen werden müssen. Außerdem handelt es sich dabei um Einnahmen, so dass ich auf Punkt 1 dieser Liste verweise.
  32. kreislauf der abschreibung – siehe Gliederungspunkt 14.
  33. vorauszeilung – sicher ist hier die Vorauszahlungen gemeint, welcher eine Betriebsausgabe ist, wenden die gesamte Rechnung ebenso als Betriebsausgabe abzugsfähig ist. Aus dem einzelnen Wort Vorauszahlungen kann man hier im Lexikon nicht die Möglichkeit des Betriebsausgabenabzugs erkennen.
  34. weihnahtsgeld – wenn das Weihnachtsgeld an das Personal gezahlt wird, ist es als Personalkosten selbstverständlich eine Betriebsausgabe.
  35. Nachentgelt post – das könnte die Nachnahme der Deutschen Post sein. Wenn diese Gebühren für eine betriebliche Versendung von Materialien oder waren entrichtet wurde, sind Sie selbstverständlich auch Betriebsausgaben, so wie das Porto.
  36. steuerbefreiuung – Steuerberater befragen.
  37. thesauriert – hat was mit Kapitalgesellschaften und deren einbehaltenen Gewinnen zu tun. Daher nciht hier im Lexikon zu finden.
  38. Mitgliedschaft im Golfclub – privat, das ist schon so alt wie die Menschheit, hat sich trotzdem scheinbar noch nciht herumgesprochen.
  39. gesamtbrutto – sicher Gehalt gemeint.
  40. russland – absetzen? Schwierig, eine Dienstreise dort hin eher. Mal unter Reisekosten nachsehen.

Die lustigen Wörter werden von mal zu mal mehr. das war übrigns nur der halbe Monat. Bis zum nächsten mal im Oktober.   <>

Bildnachweise: © rcfotostock/Fotolia.com

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Über den Autor

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Lars E.

Lars schloss 2015 sein Studium in Betriebswirtschaftslehre ab. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in einer kleinen Kölner Redaktion. Seit 2017 ist er fester Bestandteil des Redaktionsteams von betriebsausgabe.de. Hier kann er sein fachliches Wissen mit dem Anspruch, verständliche Texte rund ums Steuerrecht zu schreiben, miteinander kombinieren.

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