Jeder, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, steht früher oder später vor der entscheidenden Frage, welche Krankenversicherung die richtige ist: die gesetzliche oder die private. Fakt ist, dass sich sowohl die Höhe der Beiträge, als auch die Leistungen der GKV und der PKV zum Teil in gravierendem Maße unterscheiden.
Aber auch ältere Mitglieder privater Krankenversicherer müssen aber nicht unbedingt mit überhöhten Beiträgen rechnen. Und so kann es mitunter sogar durchaus lohnenswert sein, zur privaten Krankenversicherung zu wechseln. Gerade für einkommensstarke Versicherte bieten sich dabei viele Vorteile. Wo die GKV mehr und mehr an Leistungen einspart, weitet die PKV ihre Angebotsvielfalt kontinuierlich aus. Vergleichstabelle
Wann lohnt sich der Wechsel von der GKV zur PKV?
Seit 2011 können Angestellte und Arbeitnehmer mit einem Jahresbruttoeinkommen von 49.500 Euro problemlos in die private Krankenversicherung wechseln. Bei Beamten, Freiberuflern und Selbstständigen ist dies unabhängig vom Einkommen möglich. Allerdings sollten sie vor einem Wechsel zur PKV lieber ganz genau hinschauen. Je höher ihr Einkommen bzw. ihr Gewinn, desto höher steigen bekanntlich die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Einen pauschalen Einkommensbetrag zu nennen, ab dem ein Wechsel besonders empfehlenswert ist, ist diesem Zusammenhang freilich sehr schwierig. Kommt es doch stets auf die persönlichen Umstände eines jeden Einzelnen sowie auf die individuellen Ansprüche an den idealen Leistungsumfang der PKV an. Gerade selbstständige Singles und Angestellte sowie kinderlose Doppelverdiener-Paare profitieren aber von einem Wechsel zur privaten Krankenversicherung. Je nach Alter und Anzahl der mitzuversichernden Personen bietet die PKV beispielsweise für Beamte viele Vorteile. Fachleuten zufolge rechnet sich der Wechsel überdies gleichwohl für Familien mit nur einem Kind oder für alleinversicherte Studenten über 30. Für Letztere ist das Ganze allerdings nur ab dem 15. Semester interessant oder für den Fall, dass das Studium noch vor dem Ende des 34. Lebensjahres abgeschlossen wird.
Fallbeispiel:
Ein 30jähriger, verheirateter Familienvater (1 Kind) mit einem monatlichen Gewinn von 2.000 Euro zahlt an die gesetzliche Krankenkasse einen Monatsbeitrag in Höhe von 164,00 Euro. Bei einem Gewinn von 4.000 Euro bzw. 6.000 Euro (Beitragsbemessungsgrenze in der GKV = 4.125 Euro) beträgt sein monatlicher Beitrag zur GKV 304,43 Euro. Kinder können in der GKV kostenlos mitversichert werden. Sein Versicherungsbeitrag zur privaten Krankenversicherung würde dahingegen monatlich weniger als 200 Euro betragen. Die Höhe seines Einkommens ist bei der PKV unerheblich. Die zusätzlichen Aufwendungen für die Absicherung des Kindes in der privaten Krankenversicherung liegen aber bei rund 85 Euro. Für den Versicherungsnehmer ist es jedoch auch hier durchaus möglich – je nach Anbieter – Geld zu sparen. Insgesamt gilt es zu berücksichtigen, dass sich die monatlichen Beiträge zur PKV beispielsweise auch durch die Erhöhung der Selbstbeteiligung sowie durch die individuelle Anpassung der (Zusatz-)Leistungen noch weiter reduzieren lassen können.
Wann lohnt sich der Wechsel nicht?
Außer bei Beamten ist es für Familien mit mehr als zwei Kindern und nur einem Verdiener nicht empfehlenswert, aus der gesetzlichen Krankenversicherung auszutreten. Angestellten bzw. selbstständigen männlichen Versicherten über 50 sowie selbstständigen Frauen ab 45 raten Versicherungsberater meist ebenfalls davon ab, zur PKV zu wechseln.
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