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Im Rahmen einer Ausbildung erlernt ein Auszubildender alles Wichtige, um einen Beruf ausüben zu können. Ihm wird sowohl praktisches als theoretisches Wissen vermittelt. Dabei wird zwischen einer dualen und einer schulischen Ausbildung unterschieden.
Sie können Kosten für eine Ausbildung bei der Einkommensteuererklärung geltend machen. Hierzu gehören sowohl die Berufsausbildung als auch ein Studium.
Besonders gefragt waren im Jahr 2020 in Deutschland die folgenden Ausbildungsberufe: Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Kaufmann bzw. Kauffrau für Büromanagement sowie Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel. Weitere beliebte Berufe finden Sie hier.
Möchten Sie selbst eine Ausbildung durchführen, müssen Sie gewisse Anforderungen erfüllen. Der Betrieb muss geeignet sein, außerdem muss eine entsprechend qualifizierte Person als Ausbilder vorhanden sein. Welche Pflichten ausbildende Betriebe haben, können Sie an dieser Stelle nachlesen.
Inhalt
Ausbildung: Berufe von der Pike auf lernen
Was ist eine berufliche Ausbildung? Laut Definition erlernen Auszubildende in dieser Zeit einen bestimmten Beruf. Sie erwerben dabei sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse sowie Fähigkeiten, die sie benötigen, um den Beruf erfolgreich auszuüben.
Ein Beispiel: Angehende Bankkaufmänner und -frauen eignen sich in dieser Zeit unter anderem Expertenwissen über Kredite und Geldanlagen an, sie lernen, Kunden professionell zu beraten und müssen sich auch im Rechnungswesen gut auskennen.
Dabei steht ihnen ein Ausbilder zur Seite, der die Azubis nicht nur lehrt, sondern auch berät, unterstützt und motiviert. Seine Aufgabe besteht unter anderem darin, einen Lehrplan zu erstellen und diesen abzuarbeiten, damit der Auszubildende gut auf seine Prüfungen vorbereitet ist.
Im Laufe der Berufsausbildung müssen in der Regel zwei wichtige Prüfungen absolviert werden. Die erste davon ist die Zwischenprüfung, welche Azubis ablegen müssen, wenn sie etwa die Hälfte der Ausbildungszeit hinter sich haben. Am Schluss der Ausbildung steht die Abschlussprüfung. Besteht der Auszubildende diese, erhält er ein entsprechendes Abschlusszeugnis und kann im erlernten Beruf arbeiten.
Duale vs. schulische Ausbildung – Welche Unterschiede gibt es?
Es wird zwischen zwei Formen der Ausbildung unterschieden: der dualen sowie der schulischen. Die Unterschiede stellen sich wie folgt dar:
Duale bzw. betriebliche Ausbildung: | Die meisten Auszubildenden machen in Deutschland eine sogenannte duale Ausbildung. Diese besteht aus zwei Teilen: Zum einen verbringen die Azubis Zeit in einem Betrieb. Dort erlernen sie vor allem praktische Fähigkeiten. Zum anderen gehen sie zusätzlich zur Berufsschule, wo ihnen sowohl theoretisches Fachwissen als auch allgemeine Kenntnisse vermittelt werden. Der schulische Teil der Ausbildung kann entweder an bestimmten Tagen in der Woche stattfinden oder als Blockunterricht. |
Schulische Ausbildung: | Diese Ausbildung findet, wie der Name schon sagt, vor allem in schulischen Einrichtungen statt. Während des Unterrichts erwerben die Schüler grundlegendes sowie weiterführendes theoretisches Wissen. Dieses müssen sie in mehreren Praktika, die sie während der Ausbildungszeit absolvieren, in die Praxis umsetzen. |
Was ist eine berufsbegleitende Ausbildung? Diese können Personen absolvieren, die bereits beispielsweise in einem Unternehmen tätig sind. Neben ihrer regulären Arbeit bilden sie sich entweder weiter und erwerben zusätzliche Qualifikationen oder erlernen einen ganz neuen Beruf, der jedoch auf der aktuellen Tätigkeit aufbaut.
Welche Ausbildungsberufe gibt es?
Laut dem Bundesinstitut für Berufsausbildung (BIBB) gab es im Jahr 2021 in Deutschland 324 anerkannte Ausbildungsberufe. Eine Ausbildung können junge Menschen dabei in vielen unterschiedlichen Bereichen absolvieren.
Dazu gehören unter anderem Berufe in der Industrie, im Handel, im Handwerk, im Gesundheitsbereich, in der Landwirtschaft oder im Hotel- und Gaststättengewerbe – von A wie Anlagenmechaniker/-in bis Z wie Zahntechniker/-in ist alles dabei.
Doch welche Ausbildungsberufe sind die beliebtesten? Die folgende Liste zeigt, in welchen Berufen sich die meisten jungen Menschen im Jahr 2020 haben ausbilden lassen:
Weibliche Auszubildende:
- Kauffrau für Büromanagement
- Medizinische Fachangestellte
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Industriekauffrau
- Kauffrau im Einzelhandel
- Verkäuferin
- Verwaltungsfachangestellte
- Friseurin
- Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement
- Bankkauffrau
Männliche Auszubildende:
- Kraftfahrzeugmechatroniker
- Elektroniker
- Industriemechaniker
- Fachinformatiker
- Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Mechatroniker
- Kaufmann im Einzelhandel
- Elektroniker für Betriebstechnik
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement
Nach der Schulzeit endlich sein eigenes Geld verdienen: Das treibt viele junge Menschen an. Viele stellen sich in diesem Zusammenhang folgende Frage: „In welcher Ausbildung verdient man am meisten?“ Die bestbezahlten Ausbildungsstellen gibt es für Fluglotsen/-lotsinnen, Schiffsmechaniker/-innen und Polizisten/-innen.
Wie können Interessierte eine Ausbildung suchen und finden?
Wie können Interessierte geeignete Ausbildungsplätze finden? Die folgenden Schritte werden dabei empfohlen:
- Grundlegende Fragen klären: In welchem Bereich möchte ich arbeiten? Welche Interessen habe ich? Wo liegen meine Stärken?
- Passenden Beruf finden: Dabei kann unter anderem die Berufsberatung helfen. Es ist empfehlenswert, eine alternative Möglichkeit im Hinterkopf zu behalten, falls es mit der gewünschten Ausbildung nicht klappt.
- Früh genug Ausschau nach einer passenden Ausbildungsstelle halten: Das geht zum Beispiel übers Internet, doch auch in Zeitungen finden sich entsprechende Stellenausschreibungen. Auch Initiativbewerbungen sind möglich.
- Bei einer schulischen Ausbildung: Zunächst kommt die Suche nach einer passenden schulischen Einrichtung. Bewerbungen müssen häufig schon frühzeitig eingehen, deshalb sollten Bewerber sich früh genug über Fristen informieren.
Was ist zu beachten, wenn Sie selbst ausbilden?
Nicht jedes Unternehmen darf Fachkräfte ausbilden. Vielmehr müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden, damit dies möglich ist. Der Betrieb muss zum einen für eine Ausbildung geeignet sein.
Das bedeutet, dass der Azubi dort alles lernen kann, was laut Ausbildungsrahmenplan vorgesehen ist. Ob dies bei Ihnen der Fall ist, legt eine dafür zuständige Stelle, z. B. die Handwerkskammer, fest.
Zum anderen muss es im Betrieb eine geeignete Person geben, welche die Rolle des Ausbilders übernimmt. Dieser muss sowohl eine persönliche als auch fachliche Eignung vorweisen können.
Im handwerklichen Bereich kann etwa ein Meister bzw. eine Meisterin als Ausbilder tätig sein. Auch wer beispielsweise die Ausbildereignungsprüfung erfolgreich abgelegt hat, darf ausbilden.
Der Ausbilder muss unter anderem einen Ausbildungsplan erstellen. Diesem ist zu entnehmen, welche Inhalte dem Auszubildenden während der Ausbildung beigebracht werden sollen.
Können auch Freiberufler ausbilden? Ja, das ist möglich. Hierbei ist jedoch Folgendes zu beachten: Freiberufler bilden in der Regel Personen aus, die sie in ihrer Arbeit unterstützen und ihnen assistieren. So bildet beispielsweise ein Apotheker keine anderen Apotheker, sondern pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) sowie pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) aus.
Rechtliche Informationen für ausbildende Betriebe
Ausbildende Betriebe haben vielfältige Pflichten. Dazu gehören unter anderem die Folgenden:
- Der Auszubildende muss während seiner Ausbildung eine angemessene Vergütung erhalten.
- Er muss für den Unterricht in der Berufsschule freigestellt werden.
- Der Betrieb muss den Azubi bei der Berufsschule anmelden.
- Auszubildende dürfen nur Arbeiten übernehmen, die ausbildungsbezogen sind.
- Der Ausbildungsbetrieb hat für die Arbeitssicherheit zu sorgen.
- Für jugendliche Azubis, die noch nicht volljährig sind, gelten die Regeln des Jugendarbeitsschutzgesetzes.
- Der Betrieb muss Azubis zu den Prüfungen anmelden, die Prüfungsgebühr bezahlen und sie für diese Zeit freistellen.
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