Einkommen sind alle Einkünfte in Form von Geld oder Sachgütern, die einer Person, einem Unternehmen oder Haushalt regelmäßig oder in einem bestimmten Zeitraum zufließen. Weitere Definitionen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften können Sie hier nachlesen.
Unter dem zu versteuerndem Einkommen (zvE) versteht man den Teil der jährlichen Einkünfte, auf die eine Person Steuern entrichten muss. Es stellt den Bruttoarbeitslohn von Arbeitnehmern oder das Einkommen Selbstständiger dar, von dem jeweils verschiedene Positionen abgezogen werden. Das Finanzamt berechnet, was genau Ihr zvE darstellt.
Einkommen kann man auch als Gehalt, Lohn, Besoldung oder Arbeitsentgelt bezeichnen. All diese Begriffe bezeichnen das Einkommen, das Beschäftigte dafür erhalten, dass sie ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen.
Inhalt
Was ist das Einkommen?
Nach der allgemeinen Definition sind Einkommen alle Einnahmen in Form von Geld oder Sachgütern, die einer Person, einem Unternehmen oder Haushalt regelmäßig oder in einem bestimmten Zeitraum zufließen. Volkswirtschaftlich gesehen ist es einer der Kriterien, mit denen sich die ökonomische Wohlfahrt messen lässt. Diese untersucht den Nutzen nach den Bedürfnissen des Einzelnen und der gesamten Volkswirtschaft.
Die Mikroökonomie ist der Teil der Volkswirtschaftslehre, der sich mit den einzelnen Wirtschaftssubjekten wie Haushalten oder Unternehmen beschäftigt. Hierbei ist Einkommen in Deutschland der Zugang an Nettovermögen einer natürlichen bzw. juristischen Person oder Haushalten innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Der maßgebliche Zeitraum ist dabei meist ein Kalender- oder Geschäftsjahr.
Arbeitseinkommen, Kapitaleinkommen und Transfereinkommen sind dabei die Begriffe, nach denen die Wissenschaft unterscheidet. Arbeitseinkommen ist das Entgelt für die Erbringung von Arbeitsleistungen oder durch einen Tausch. Kapitaleinkommen entsteht durch Einnahmen in Form von Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen. Transfereinkommen bekommen Personen, ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Ein Beispiel für Letzteres ist die Sozialhilfe.
Wirtschaftliche Definition vom Einkommen
Die Makroökonomie beschäftigt sich mit gesamtwirtschaftlichen Vorgängen. Sie hat für das Einkommen die Definition, dass es den Zugang an Vermögen der gesamten Volkswirtschaft misst. Das Primäreinkommen zeigt dabei die Summe aller Einkommen von Deutschen auf.
Auch im Rechtswesen in Deutschland hat das Einkommen Bedeutung; vor allem im Steuerrecht und Sozialrecht. § 82 Absatz 1 Satz 1 des Sozialgesetzbuchs XII (SGB XII) definiert das Einkommen wie folgt:
“Zum Einkommen gehören alle Einkünfte in Geld oder Geldeswert.”
Der Paragraf konkretisiert den Begriff weiter, in dem er feststellt, was nicht zum Einkommen gehört. Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, die Grundrente nach dem Bundesversorgungsgesetz, Renten oder Beihilfen nach dem Bundesentschädigungsgesetz für Schaden an Leben sowie an Körper oder Gesundheit bis zur Höhe der vergleichbaren Grundrente nach dem Bundesversorgungsgesetz zählen nicht zum Einkommen.
Was ist das Durchschnittseinkommen in Deutschland
Wie hoch ist ein normales Einkommen? Das lässt sich so genau nicht sagen. Während das individuelle Einkommen von vielen Faktoren, wie unternehmens- und personenbezogenen Merkmalen abhängt, gibt das durchschnittliche Einkommen einen Eindruck, was der Deutsche im Mittelwert verdient. In Deutschland betrug das Durchschnittseinkommen nach dem Statistischen Bundesamt im April 2023 4.323 Euro brutto. Dabei nehmen nur ein Drittel der Beschäftigten mehr als das Durchschnittsgehalt ein.
Faktoren, die zu Abweichungen von diesem Mittelwert führen, sind beispielsweise die Branche, die Anforderungen des Berufs, die Unternehmensgröße, eine Tarifbindung, das Alter, Bildungsabschluss, Arbeitserfahrungen, Geschlecht, Beruf und Beschäftigungsumfang. Ende 2023 lag das monatliche Durchschnittsgehalt aller Arbeitnehmenden bei 3.540 Euro, der eines Vollzeitbeschäftigten bei 4.480 Euro und der durchschnittliche Monatsnettoverdienst bei 2.430 Euro (s. statista.com). Anfang 2024 liegt das Durchschnittsgehalt bei 50.250 Euro brutto im Jahr.
Der Unterschied von Durchschnittseinkommen und Medianeinkommen
Als weitere wichtige Vergleichsgröße ist das Medianeinkommen in Deutschland zu nennen. Es beträgt in der Bundesrepublik 2024 43.750 Euro laut Auswertungen von Stepstone. 2019 betrug es noch 21.094 Euro. Frauen verdienen durchschnittlich 12,4 Prozent weniger als Männer.
Der Median bezeichnet dabei den Mittelwert aller Einkommen. Die Hälfte der Einkommen liegt über und die andere Hälfte unter dem Medianwert. Der Wert markiert genau die Mitte, wenn man die Menschen nach der Höhe Ihres Einkommens in zwei gleich große Gruppen einteilt. Er ist robuster gegenüber Ausnahmen und damit aussagekräftiger im Vergleich zu dem Durchschnittseinkommen, bei dem ein paar Menschen, die sehr viel verdienen, den Wert nach oben treiben.
Was Ihnen ein passives Einkommen ermöglicht?
Ein Einkommen ist passiv, wenn Sie es beziehen, ohne dafür aktiv arbeiten zu müssen. Es bietet eine optimale Möglichkeit, Geld einzunehmen, ohne an einen regelmäßigen Job, feste Arbeitszeiten und den gleichen Arbeitsplatz gebunden zu sein. Das Ziel dahinter ist die finanzielle Freiheit. Oft ist nur ein geringer Aufwand nötig, manchmal etwas mehr zu Beginn, wie ein gewisses Startkapital. Das Anlegen in Aktien ist ein effektiver Weg für ein passives Einkommen. Dafür sollten Sie allerdings Zeit mitbringen und sich ausreichend Wissen im Vorhinein aneignen.
Viele weitere Möglichkeiten versprechen große Erträge. Meist müssen Sie jedoch viel Zeit und Energie investieren. Ein eigenes Business, Investments in Anlageklassen oder die Vermietung einer Immobilie können Ihnen viel Geld einbringen. Ziel ist meist ein regelmäßiges passives Einkommen wie Miete oder Dividenden. Davon zu leben ist jedoch meist sehr schwer. Ein hohes Startkapital, das Eingehen eines großen Risikos oder ein großer Aufwand gehören meist zu den Dingen, die Sie dafür aufbringen müssen.
Die Unterscheidung zwischen Nettoeinkommen und Bruttoeinkommen
Weitere Begriffe zum Einkommen sind Brutto- und Nettoeinkommen. Während das Bruttoeinkommen das Gehalt inklusive Steuern und Sozialabgaben bezeichnet, wird das Einkommen zum “Netto”, wenn diese Positionen abgezogen werden. Diese zahlt der Arbeitgeber direkt an die jeweiligen Stellen. Was genau vom Bruttogehalt abgeht, zeigt § 82 Absatz 2 des SGB XII auf. Danach gehen Steuern ab, Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung, Beiträge zu weiteren öffentlichen oder privaten Versicherungen, soweit die Beiträge, die gesetzlich vorgeschrieben oder der Höhe und dem Grund nach angemessen sind und Ausgaben, die mit der Erzielung des Einkommens verbunden sind.
Was dann noch netto vom Einkommen übrig bleibt, sind meist nur ca. 60 Prozent. Das ist das, was Ihnen als verfügbares Einkommen zur Verfügung steht. Bei der Berechnung vom Nettoeinkommen ist zu beachten, dass der Prozentsatz, der Ihnen am Ende bleibt, geringer wird, je mehr Geld Sie verdienen; der prozentuale Abzug wird also größer. Dieser Prozess nennt sich auch kalte Progression.
Folgende Positionen gehen von Ihrem Bruttogehalt ab:
-
- 7,3 % Krankenversicherung
-
- 9,3 % Rentenversicherung
-
- 1,65 % Pflegeversicherung
-
- 1,2 % Arbeitslosenversicherung
-
- einkommensabhängige Einkommensteuer
Was ist zu versteuerndes Einkommen?
Eine wichtige Rolle spielt das Einkommen für die Steuer. Die Höhe der Steuern, die Sie zahlen müssen, wird danach berechnet, wie hoch Ihr Einkommen ist. Die Berechnung und Erhebung der Einkommensteuer ist im Einkommenssteuergesetz geregelt. Mit ihr erhebt der Staat eine Gemeinschaftssteuer auf das Einkommen von Menschen. Sieben Einkunftsarten unterliegen dabei der Einkommensteuer.
Was bezeichnet der Begriff “Einkünfte” in Abgrenzung zum Einkommen?
Einkünfte sind die Beträge, die verbleiben, wenn Sie von den Einnahmen die Ausgaben abziehen – also die Nettoergebnisse einer Einkunftsart. Das Einkommensteuergesetz nimmt auf verschiedene Einkünfte Bezug und legt in § 2 Absatz 1 EStG fest, dass sieben Einkunftsarten der Einkommensteuer unterliegen. Dazu gehören Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb, aus selbstständiger Tätigkeit, aus nichtselbstständiger Arbeit, aus Kapitalvermögen, aus Vermietung und Verpachtung und sonstige Einkünfte.
Alle anderen Einkünfte sind grundsätzlich steuerfrei, wie zum Beispiel Einkünfte aus Gewinnen (z. B. Lotteriegewinne), aus einer Zufallserfindung oder aus privaten Veräußerungsgeschäften. Zu letzteren gehören Immobilien- und Kapitalgeschäfte, bei denen jedoch die Spekulationsfrist zu beachten ist. Wenn Sie Immobilien kaufen und diese innerhalb von 10 Jahren wieder verkaufen, so ist das private Veräußerungsgeschäft steuerpflichtig. Gleiches gilt für den Verkauf von anderen Wirtschaftsgütern des nicht täglichen Gebrauchs innerhalb eines Jahres nach dem Kauf.
Doch was ist eigentlich ein steuerpflichtiges Einkommen?
Die Einkommensteuer berechnet sich auf Grundlage des zu versteuernden Einkommens (zvE). Das zvE steht im Steuerbescheid und ist das Bruttoeinkommen ohne die Werbungskosten, sonstige Aufwendungen, außergewöhnliche Belastungen, Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen und individuelle Freibeträge. Das zvE berechnet sich nach staatlichen Regelungen. Diejenigen, die mehr verdienen, sollen auch mehr zahlen.
Und was ist ein lohnsteuerpflichtiges Einkommen und was kann man von der Lohnsteuer absetzen? Die Lohnsteuer ist keine eigene Steuerart, sondern eine besondere Art der Erhebung der Einkommensteuer. Die Einkommensteuer wird direkt vom Arbeitslohn abgezogen, womit das Besteuerungsverfahren in der Regel abgeschlossen ist. Das lohnsteuerpflichtige Einkommen ist also einfach das steuerpflichtige Einkommen oder zvE. Es ist die Höhe der jährlichen Einkünfte, auf die der Verbraucher die Steuer, die direkt vom Lohn abgezogen wird, entrichten muss. Ein Steuerberater kann Sie beraten.
Sofern Sie im Jahr 2024 unter oder genau 11.604 Euro verdienen, gilt das als steuerfreies Einkommen. Auf diesen Grundfreibetrag müssen Sie keine Steuern zahlen. Bestimmte Ausgaben können Sie zudem von der Steuer absetzen und somit letztendlich die Abzüge vom Bruttolohn reduzieren.
Nach § 32a des Einkommensteuergesetzes bemisst sich die Einkommensteuer nach der Höhe des zu versteuernden Einkommens. Der Einkommensteuertarif ist progressiv. Das bedeutet, dass mit einem höheren zu versteuernden Einkommen sich der zu entrichtende Steuersatz erhöht. Der Steuersatz für Einkommen beträgt im Eingang 14 Prozent, der Spitzensteuersatz liegt bei 42 Prozent, der Höchstsatz bei 45 Prozent.