Hast Du Fragen?
Bei einer Steuerrückerstattung werden zu viel gezahlte Steuern vom Finanzamt zurückgezahlt.
Sie erhalten eine Steuerrückzahlung, wenn im betreffenden Steuerjahr zu viel Einkommensteuer an das Finanzamt abgeführt wurde.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die durchschnittliche Höhe der Steuerrückzahlung nach Abgabe der Steuererklärung im Jahr 2019 bei 1.095 Euro.
Haben Sie eine Einkommensteuererklärung abgegeben, ermittelt das Finanzamt Ihr zu versteuerndes Einkommen. Dieses wird durch gewisse Posten gemindert, wie z. B. Werbungkosten. Auf dieser Grundlage wird dann die zu zahlende Einkommensteuer berechnet. Haben Sie im betreffenden Steuerjahr mehr Einkommensteuer gezahlt, erhalten Sie die Differenz zurück. Die Summe wird Ihnen automatisch vom Finanzamt überwiesen, sobald der Einkommensteuerbescheid versendet wurde.
Bis zur Steuerrückerstattung dauert es meist ein bis drei Monate. In manchen Fällen kann es jedoch auch bis zu sechs Monate dauern. Mehr zur Dauer und was Sie tun können, wenn Sie den Steuerbescheid nach sechs Monaten noch nicht erhalten haben, erfahren Sie hier.
Inhalt
Wann können Sie bei der Steuer eine Rückerstattung erwarten?
Bei Personen, die einer nichtselbstständigen Tätigkeit nachgehen, wird die Einkommensteuer Monat für Monat vom Lohn bzw. Gehalt einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. In vielen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass dabei zu viel Geld einbehalten wird.
Das fällt erst dann auf, wenn der Steuerpflichtige seine Einkommensteuererklärung abgegeben hat und das Finanzamt die tatsächlich fällige Einkommensteuer für das gesamte Steuerjahr berechnet. Hat der Betreffende das Jahr über zu viel Steuern bezahlt, erhält er dann eine Steuerrückerstattung.
Wie kommt es zur Steuerrückerstattung? Gewisse Posten – wie etwa Werbungkosten – können von der Steuer abgesetzt werden und sorgen dafür, dass die Steuerlast sinkt. Das Finanzamt erfährt jedoch nur davon, wenn Sie auch eine Steuererklärung abgeben.
Wie hoch ist eine Steuerrückzahlung im Durchschnitt?
Im Jahr 2019 gaben laut Angaben des Statistischen Bundesamtes 14,4 Millionen Steuerpflichtige, die unbeschränkt steuerpflichtig waren und nur Einnahmen aus nichtselbständiger Arbeit sowie unter Umständen Kapitaleinkünften erzielten, eine Einkommensteuererklärung ab.
12,7 Millionen davon, also rund 88 Prozent, erhielten eine Steuerrückerstattung. Im Durchschnitt betrug diese 1.095 Euro – ein nicht zu vernachlässigender Betrag. Die Abgabe einer Steuererklärung kann sich also durchaus lohnen, auch wenn diese mit etwas Aufwand einhergeht.
Dabei ist Folgendes zu beachten: In manchen Fällen müssen Sie zwingend eine Steuererklärung abgeben. Das ist dann nötig, wenn Sie
- steuerliche Lohnersatzleistungen in Höhe von mehr als 410 Euro erhalten haben (z. B. Elterngeld oder Kurzarbeitergeld),
- mit Ihrem Ehepartner veranlagt werden und die Kombination der Steuerklassen III und V bzw. IV und IV mit Faktor haben oder
- zusätzliche Einkünfte, wie etwa aus einer Rente, einem Nebenjob oder aus Vermietung und Verpachtung erzielen.
Ist dies bei Ihnen nicht der Fall, können Sie freiwillig eine Einkommensteuererklärung beim Finanzamt abgeben.
Warum gibt es (Stand 03/24) noch keine Daten über die durchschnittliche Steuerrückerstattung in den Jahren nach 2019? Die Durchschnittswerte können erst nach vier Jahren ermittelt werden. Das liegt daran, dass Personen, die freiwillig eine Steuererklärung abgeben können, sich nach dem Ablauf des Steuerjahres bis zu vier Jahre Zeit lassen dürfen, bis sie ihre Unterlagen einreichen.
Welche Faktoren spielen bei der Berechnung der Steuerrückerstattung eine Rolle?
Wie hoch ist die Steuerrückerstattung? Bei der Berechnung prüft das Finanzamt, welche Posten in Ihrem Fall steuerlich abgesetzt werden können. Diese sorgen dafür, dass das zu versteuernde Einkommen sinkt. Anhand dieses neu ermittelten Einkommens wird dann die tatsächlich fällige Einkommensteuer berechnet.
Doch was können Sie steuerlich absetzen? Es winkt häufig eine Steuerrückerstattung bei hohen Fahrtkosten zur Arbeit. Auch viele andere Ausgaben, die mit Ihrem Job zusammenhängen, können Sie absetzen. Dies sind die sogenannten Werbungkosten.
Zusätzlich können Sie unter anderem auch bestimmte Handwerkerkosten, Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen, die Ausgaben für einen berufsbedingten Umzug sowie bestimmte Ausgaben für die private Altersvorsorge steuerlich absetzen.
Haben Sie zu wenig bei der Steuerrückerstattung vom Finanzamt erhalten? Gehen Sie davon aus, dass die Behörde Fehler bei der Berechnung gemacht hat, dann können Sie Einspruch gegen den Steuerbescheid einlegen. Die Frist dafür beträgt einen Monat nach Zugang des Bescheids.
Gibt es bei der CO2-Steuer eine Rückerstattung?
Seit 2021 gibt es in Deutschland die CO2-Steuer. Diese wird auf Brennstoffe fällig, bei denen das klimaschädliche Gas CO2 entsteht, wenn diese verbrannt werden – also Heizöl, Gas sowie Benzin und Diesel. Die Steuer sorgt dafür, dass die genannten Produkte für den Endverbraucher teurer werden.
Seit 2023 gilt, dass Vermieter einen Teil der für die CO2-Steuer anfallenden Kosten übernehmen müssen. Dabei gilt, dass der Vermieter bei schlecht gedämmten Wohnungen einen größeren Teil der Kosten übernehmen müssen.
Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Steuerrückerstattung vom Finanzamt. Vielmehr ermittelt der Vermieter selbst, wie viel der Kosten er tragen muss und zieht diesen Betrag in der Betriebskostenabrechnung ab.
Anders verhält es sich jedoch, wenn Sie selbst für die eigene Mietwohnung Brennstoffe besorgen. In diesem Fall müssen Sie selbst den Anteil des Vermieters berechnen und müssen den Betrag bei ihm einfordern.
Wie lange dauert die Steuerrückerstattung in Deutschland?
Die Lebenshaltungskosten steigen immer weiter an. Die vom Finanzamt zu erwartende Steuerrückerstattung ist für viele Personen, die jeden Monat kämpfen, um die nötigen Ausgaben finanziell zu stemmen, ein Lichtblick in schwierigen Zeiten.
Vor diesem Hintergrund stellen sich sicherlich viele die Frage „Wie lange dauert eine Steuerrückerstattung?“ Wann Sie die Rückzahlung erhalten, hängt von der Bearbeitungszeit für Ihre Einkommensteuererklärung ab. In der Regel erhalten Sie die Rückzahlung, sobald der Einkommensteuerbescheid versendet wurde.
Je nach Finanzamt und Einzelfall ist die Bearbeitungszeit unterschiedlich lang
Wie viel Zeit das Finanzamt genau braucht, um sich um Ihre Einkommensteuer zu kümmern, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle.
Es kommt unter anderem darauf an, in welchem Bundesland Sie wohnhaft sind, welches Finanzamt für Sie zuständig ist, wie umfangreich Ihre Einkommensteuererklärung ist und wie komplex die zu berücksichtigenden Sachverhalte sind.
In der Regel vergeht bis zur Steuerrückerstattung eine Dauer von mindestens einem Monat. Häufig müssen Sie jedoch auch einige Monate warten. Nach spätestens sechs Monaten sollten Sie den Bescheid jedoch erhalten haben.
Wird diese Dauer bei der Steuerrückerstattung überschritten, sollten Sie Kontakt mit dem zuständigen Finanzamt aufnehmen und nachfragen, wann Sie mit dem Einkommensteuerbescheid rechnen können. Bleibt eine Reaktion aus, haben Sie die Möglichkeit, einen Untätigkeitseinspruch einzulegen – allerdings nur, wenn Sie die Einkommensteuererklärung freiwillig abgegeben haben.
Haben Sie sechs Monate nach dem Einspruch immer noch keine Antwort bekommen? Ist dies der Fall, können Sie eine Untätigkeitsklage einreichen.